Ein 1. Schritt: Das Nutzen von Tieren fürs Essen reduzieren

Die Beantwortung der Frage, wofür und wie der Mensch Tiere nutzen darf, hat mich sehr gefordert und teilweise neue Fragen aufgeworfen, die ich nicht beantworten kann. Eines ist klar, das Verhältnis der Menschen zu den Tieren ist im Umbruch. Aber es wird noch viel Zeit brauchen, die neuen Erkenntnisse und Gedanken in die Tat umzusetzen. Vom anders Denken zum anders Handeln ist es ein langer Weg. Auch sind Millionen von Menschen für ihr Überleben beispielsweise von Fisch oder von bush meat (Jagd auf Wildtiere, beispielsweise Primaten) abhängig. Aufgrund ihrer Armut und Not haben sie kaum eine Wahl, wie sie die Tiere oder die Natur nutzen. Oft sind sie sogar gezwungen, ein Stück Urwald zu roden und den Lebensraum von Orang Utans und anderen Tieren zu zerstören, um ihrer vielköpfigen Familie ein paar Mahlzeiten zu sichern. Armutsbekämpfung ist deshalb von grosser Bedeutung für einen besseren Umgang mit Tieren.

Und Pflanzen? 
Trost durch Bäume, Heilkraft von Kräutern: Wenn Pflanzen so viel Einfluss auf uns haben, dann müssen sie auch Persönlichkeit, Intelligenz und Empfinden haben. Für mich ist die Nutzung der Pflanzen vertretbar, solange wir ihre Lebensformen achten. Der biologische Anbau von Pflanzen entspricht meinen Vorstellungen. Dass für unsere Ernährung und Gesundheit Pflanzen und Tiere ihr Leben lassen müssen, ist wohl unumgänglich. Wir haben aber die Verantwortung, für ihr Wohl zu sorgen und Mass zu halten.

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Sigrid Lüber war nach einer Begegnung mit einer Delphinschule im Indischen Ozean 1989 führend an der Gründung von OceanCare beteiligt und engagiert sich seither im Meeresschutz, insbesondere in internationalen Gremien. Dank ihrer Arbeit erhielt OceanCare 2011 vom Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC) den Status als Sonderberater in Meeresbelangen.
www.oceancare.org
(Stand 2017)

A first step: Reduce the use of animals for food

To answer the question for what purpose and how humans might use animals challenged me a lot and raised some new questions that I cannot answer. One thing is clear, the relationship between humans and animals is in transition. But much time will still be needed to put new awareness into practice. It’s a long way to go from thinking differently to acting differently. Furthermore, millions of humans still depend on fish or bush meat (illegal hunting of wild animals, e.g. primates) for their survival. Given their poverty they barely have a choice how to use animals and nature. Actually they are often forced to clear part of the jungle and to destroy the habitat of orangutans or other animals in order to ensure some meals for their large family. Thus, poverty reduction is of the utmost importance for better dealing with animals.

What about plants? 
Comforting trees, curative herbs: As plants have so much influence on us they, too, must have personality, intelligence and sentience. Personally, I deem it justifiable to use plants as long as we respect their forms of life. Organic growing of plants corresponds to my ideas. The fact that plants and animals have to lose their lives for our nutrition and health is surely inevitable, but we are in charge of taking care of their welfare and it is up to us to exercise moderation.

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Sigrid Lüber was the leading co-founder of OceanCare in 1989, after an encounter with a dolphin school. Since then she has been involved in marine protection, mainly on an international level. In 2011 the UN Economic and Social Council (ECOSOC) granted OceanCare a special observer status.
www.oceancare.org
(Last update in 2017)

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Tiere nutzen?
Use animals?

Vorwort / Preface
Philipp von Gall
Heinz Emmenegger
Stefan-Andreas Johnigk Peter Jossi
Markus Ritter
Andreas Tilk
Helmut Bartussek
Rolf Schatz
Nadia Brodmann
Andrea Meisser
Rolf Frischknecht
Claudia Kistler
Daniela Brunner
Janet Strahl
Jörg Luy
Bernhard Trachsel
Rudolf Winkelmayer
Sigrid Lüber
Yves Zenger
Emily Patterson-Kane
Helmut Ziegler
Billo Heinzpeter Studer
Klaus Petrus
Antoine F. Goetschel
Phil Brooke
Thomas Gröbly
Joyce D’Silva
Doris Brunner
Renato Pichler
Erich Gysling
Jonathan Balcombe
Björn Hayer
Stijn Bruers
Lena Lindström
Anton Rotzetter
Christa Blanke
Tanja Busse
Diana Soldo
Nachwort / Epilogue