Tierwohl garantieren oder aufs Nutzen von Tieren verzichten

Die anthropozentrische Wissenschaft wird Mühe damit haben, Empfinden bei Tieren nachzuweisen. Für wahr werden nur Dinge gehalten, die sich messen und mit einem bekannten Modell vergleichen lassen. Werden Wissenschafter von Auftraggebern finanziert, deren Gewinn durch die Feststellung eines höheren Bewusstseins einer Tierart negativ beeinflusst würden, wird es nicht geben, was es nicht geben darf. Ich wage trotzdem zu wissen, dass wohl alle Lebewesen Individuen sind und ein Ich haben, das Leid und Lust und mehr empfindet, aber vielleicht ganz anders, als wir uns vorstellen oder nachweisen können.
Ich kann trotzdem verantworten, dass Tiere genutzt werden. Aber nur, wenn ich alles dafür tue, dass das Tierwohl optimal gewährleistet ist und dass das Töten möglichst ohne Leid erfolgt.

Und Pflanzen? 
Alles Leben verdient Schutz, und alle, die irgend ein Leben schützen, müssten zusammenarbeiten. Denn Gerechtigkeit und Lebenswert für die einen sind auf Dauer nicht zu haben, ohne dass sie auch andern zugestanden werden. 

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Rolf Frischknecht (1959), Doktorat der Tiermedizin in Zürich, Nachdiplomstudien in Fisch- und Wildtiermedizin in Bern, seit 1994 amtlicher Tierarzt am Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen, Führung der Arbeitsgruppen Tierschutz bei Fischen zur Erarbeitung der neuen Schweizer Tierschutzverordnung von 2008. Präsident des Dachverbands Berner Tierschutzorganisationen.
(Stand 2017)

Ensure animal welfare or else forgo animal use

Anthropocentric science will have trouble providing evidence of sentience in animals. Solely objects that can be measured and compared to a known model are accepted as true. When scientists are financed by sponsors whose profit could be impaired by the detection of higher awareness in animal species, nothing will change. However, I know that all beings are individuals, equipped with an ego that senses pain, desire, and much more, but maybe quite differently from what we are able to imagine or to verify. Nevertheless I can take responsibility for the use of animals, but only if I am fully involved with ensuring the animal’s welfare and its killing are as free from pain as possible.


What about plants? 
All life deserves protection, and all who protect any kind of life should cooperate. Because equity and a fair life for some will not last without conceding it to others as well. 

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Rolf Frischknecht studied veterinary medicine and fish and wildlife medicine. Since 1994 he has served as an official veterinarian at the Swiss Federal Food Safety and Veterinary Office and was director of the fish welfare working groups when the animal welfare bill of 2008 was developed.
(Last update in 2017)

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Tiere nutzen?
Use animals?

Vorwort / Preface
Philipp von Gall
Heinz Emmenegger
Stefan-Andreas Johnigk Peter Jossi
Markus Ritter
Andreas Tilk
Helmut Bartussek
Rolf Schatz
Nadia Brodmann
Andrea Meisser
Rolf Frischknecht
Claudia Kistler
Daniela Brunner
Janet Strahl
Jörg Luy
Bernhard Trachsel
Rudolf Winkelmayer
Sigrid Lüber
Yves Zenger
Emily Patterson-Kane
Helmut Ziegler
Billo Heinzpeter Studer
Klaus Petrus
Antoine F. Goetschel
Phil Brooke
Thomas Gröbly
Joyce D’Silva
Doris Brunner
Renato Pichler
Erich Gysling
Jonathan Balcombe
Björn Hayer
Stijn Bruers
Lena Lindström
Anton Rotzetter
Christa Blanke
Tanja Busse
Diana Soldo
Nachwort / Epilogue