25. April 2017 in Zürich-Wollishofen

Elf haben höchste Platz bei mir rund um den Tisch, sagte meine Schwester Regina, die sich spontan bereit erklärt hatte, auch einmal Gastgeberin für Billo & Guests zu sein.

Und genau zehn Personen sassen dann mit mir im Kreis einander gegenüber: Antoine, der Rechtsanwalt für Tiere mit vier oder zwei Beinen, Flossen oder Krallen; Fredi, der Journalist, Infochef und Kommunikationsfachmann; Manuela, die Körpertherapeutin; Sigrid, die Meeressäugerschützerin auf dem internationalen Parkett; Helmut, der vielfältige Rentner auf der Suche nach einem neuen Lebensprojekt; Ruedi, der pensionierte Diplomat, der heute sein Elternhaus zum Nullenergiegebäude umbaut; Christoph, der Konzepter, Texter und begnadete Fotograf; Gertrud, die Filmautorin, die trotz finanzieller Knebel sich das Rad für immer wieder neue Projekte nicht blockieren lässt; mein Cousin Jens, der im genossenschaftlichen Wohnbau engagierte Architekt. Und eben Regina, die Gastgeberin, die unserer Runde einen liebevoll einladenden Raum geschaffen hat.

Wie immer kannten die meisten Anwesenden höchstens einige in der Runde. Dafür gab es ein paar Bindungen kreuz und quer, so etwa das Mitte Mai erscheinende Buch «Tiere nutzen? Und Pflanzen?», das auch Beiträge von Sigrid, Helmut und Antoine enthält und das ich herausgeben darf.

Nach der gegenseitige Vorstellung erzählte Regina aus ihrem Werdegang von der Sozialarbeiterin, unter anderen ein Engagement im begleiteten Wohnen für Mädchen aus schwierigen Verhältnissen, woher ihr bis heute zwei persönlichen «Töchter» geblieben sind, über eine langjährige intensive Ausbildung in Akupunktur bis hin zu ihrer Praxis als Therapeutin, die sie bis heute führt.

Ruedi berichtete übe seinen Weg vom Juristen in die Diplomatie, mit Stationen im Aussendepartement und im damaligen Amt für Umweltschutz bis zu Missionen als Botschafter in Brasilien und Südafrika. Er führte uns ein in die Aufgaben der eidgenössischen Aussenpolitik und in Fragen rund um die Entwicklungshilfe.

Und schon waren wir mitten in einer enorm angeregten Diskussion. Was kann Hilfe zur Entwicklung bewirken, was nicht? Was vermag Therapie? Was ist der Sinn des Lebens? Haben wir Menschen eine besondere Stellung im Kosmos, oder sind wir Teil der Natur wie alles Leben? Ein Ingredienz solcher Abende ist ihre Begrenzung; irgendwann müssen alle wieder nachhause kommen. Die angestossenen Fragen bohren weiter, und das ist gut so. Und wenn die ein oder der andere in der Runde jemand kennen gelernt hat und den Faden weiter spinnt, umso besser!

Für mich war’s ein wunderbarer Abend, und mir scheint, auch für alle, die dabei waren. Danke Euch! Ich freu mich schon auf das nächste Billo & Guests!