Bewusstes Empfinden, Persönlichkeit und Spiel sind aus Sicht eines Biologen keine geeigneten Merkmale, um über die Nutzung und die Nutzungsweise von Tieren durch den Menschen zu entscheiden. Ihre Bestimmung kann nur aus menschlicher Sicht erfolgen und auch nur mit mangelhafter Trennschärfe. Wichtiger für die ethische Bewertung einer jeglichen Nutzung ist eine objektive Gewichtung, wie gross der wechselseitige Zugewinn ist und wie das aus der Nutzung entstehende Leid so gering wie möglich gehalten werden kann. Entscheidend ist der Unterschied zwischen einer optimalen Nutzbeziehung als günstigenfalls symbiotische Partnerschaft und einer ethisch fragwürdigen Ausnutzung zu Schaden und Lasten der genutzten Wesen und des Ökosystems.
Und Pflanzen?
Wenn wir zwischen Pflanze und Tier einen prinzipiellen Unterschied machen, ist das genau so kurzsichtig und auf uns Menschen selbst bezogen wie wenn wir Affen mögen, aber Spinnen nicht. Ob wir einen Wald nutzen oder eine Hühnerschar: immer ist das «Wie» entscheidend. Immer heisst die Frage: Wie nah kommt unser Umgang mit unserer Mitwelt einer Partnerschaft und wie fern ist er von Ausbeutung?
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Stefan-Andreas Johnigk (1969) studierte Biologie, die Wissen-schaft vom Leben. Er betrieb industrielle Massentierhaltung von Fadenwürmern, vermittelte transnationale Technologie-Kooperationen, unterrichtete Manager in interkultureller Kommunikation und Landfrauen in Schlagfertigkeit, und führte zeitweilig die Geschäfte eines Fachverbands für Nutztier-schutz. Heute baut er Brücken zwischen Bürgern und Bauern – und Fischzüchtern.
(Stand 2017)
There’s life before death
From a biologists point of view, conscious sentience, personality and the act of play are not suitable characteristics when it comes to making a decision on the use and (specifically) on the form of use of animals by humans. Only a human perspective can lead to such a decision, and yet it is inaccurate in its definition. More important for the ethical evaluation is an objective assessment of mutual benefits as well as the possibilities to minimise the suffering caused. It is crucial to differentiate between an optimal relationship of mutual benefits – in the best case, a symbiotic partnership – and an ethically dubious exploitation to the detriment of the used beings and the ecosystem.
What about plants?
In making a fundamental difference between plant and animal we are exactly as short-sighted and selfish as when we like apes but hate spiders. Whether we exploit a forest or a flock of hens: the way we do it is always decisive. The question is always: How close to partnership is our handling of our shared world, and how far from plundering?
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Stefan-Andreas Johnigk studied biology, has practised factory farming of nematodes, mediated for transnational cooperations in technology, instructed managers in intercultural communication and country women in ready wit, and directed a farm animal welfare association.
(Last update in 2017)
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Tiere nutzen?
Use animals?
Vorwort / Preface
Philipp von Gall
Heinz Emmenegger
Stefan-Andreas Johnigk Peter Jossi
Markus Ritter
Andreas Tilk
Helmut Bartussek
Rolf Schatz
Nadia Brodmann
Andrea Meisser
Rolf Frischknecht
Claudia Kistler
Daniela Brunner
Janet Strahl
Jörg Luy
Bernhard Trachsel
Rudolf Winkelmayer
Sigrid Lüber
Yves Zenger
Emily Patterson-Kane
Helmut Ziegler
Billo Heinzpeter Studer
Klaus Petrus
Antoine F. Goetschel
Phil Brooke
Thomas Gröbly
Joyce D’Silva
Doris Brunner
Renato Pichler
Erich Gysling
Jonathan Balcombe
Björn Hayer
Stijn Bruers
Lena Lindström
Anton Rotzetter
Christa Blanke
Tanja Busse
Diana Soldo
Nachwort / Epilogue